13
Mai
2006

Albion

Man sagt die schönsten kreativen Ideen entstehen durch die Liebe. Ob durch Liebeskummer, frische Verliebtheit, oder alte Vertrautheit. Oder auch durch die Freundschaft. Solche Texte zu verfassen, wenn man es noch nie gefühlt hat, ist noch schwerer als in dieser Welt zurrecht zu finden. Man stößt, wenn man so etwas schreibt, immer wieder auf Hindernisse, auf Probleme, weil man nicht weiß wie es sich anfühlt. So ist es aber auch bei jeder Geschichte. Nicht nur bei der über Liebe. Ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Meine ganz eingene. Ich, Marie Horn, habe einmal geliebt. Nicht mehr, nicht weniger. Genau einmal. Es war das Schönste, was ich je in meinem Leben erlebt habe. Es war wunderbar. Doch es hat geendet. Früher als es hätte enden dürfen. Als ich ihn kennen lernte war ich 17 Jahre alt, er 25. Natürlich hatten meine Eltern anfangst etwas gegen den Altersunterschied, aber dies spielte für uns nie eine Rolle. Wir lernten uns in der U-Bahn kennen, redeten mit einander und verabredeten uns erneut. Er meinte ich sah älter als 17 aus, sonst hätte er es nie zu einem zweiten Gespräch kommen lassen. Aber es kam so, er hatte mich auch nicht nach meinem Alter gefragt. Wir verbrachten viel Zeit mit einander. Wunderschöne Abende im Sonnenuntergang. Viele Zeiten miteinander. Streit hatten wir selten und wenn wir streit hatte, dann endete er nach einer kurzen Zeit, weil wir einfach nicht ohne den Anderen konnten. Ich möchte euch das Ende unserer Geschichte erzählen. Wie eine Liebe anfängt, sieht man in jedem Film. Lernt man schon in Kindergeschichten. Aber wie eine Liebe endet? Das sieht man selten. In Filmen sind die Paare für eine kurze Zeit getrennt, aber am Ende sind sie wieder glücklich. Eine Sache müsst ihr noch vor der Geschichte wissen. Wie er heißt. Sein Name liegt mir schwer auf der Zunge. Aber schön fand' ich ihn schon immer. Ich überlege meinen Sohn so zu nennen, falls ich jemals einen haben sollte. Sein Name ist Pierre. Einfach. Aber schön.
Habt ihr noch Zeit? Wenn nicht lest später weiter. Oder lasst es bleiben. Es liegt ganz alleine bei euch. Wenn ihr noch Zeit habt dann lehnt euch zurrück, entspannt euch, macht leise Musik im Hintergrund an und nehmt meine Worte in euch auf. Erinnert euch daran, wenn es soweit ist. Versteht sie. Und setzt sie in eurem Leben ein.

Es war Abend gewesen. Ein schöner Herbstabend. Die ersten Blätter flugen durch die Luft und landeten auf den Köpfen fremder Menschen. Pierre und ich hatten den Tag zusammen verbracht. Wir hatten an einem See gelegen und diesen ersten Herbstag genossen. 2 Jahre waren wir nun zusammen. Zwei wunderschöne Jahre. Meine Eltern hatten sich längst an ihn gewöhnt. Hatten längst verstanden, dass es mir ernst mit ihm war. Wir waren gerade auf dem Weg zu seinem Auto, als Pierre mich aus den Gedanken riss: "Wie lange ist es her, dass du dich wie ein Kind gefühlt hast?" Ich liebte ihn für seine völlig aus der Luft gegriffenden Fragen, die mich immer zum Grübeln brachten. "Ganz richtig? Ich weiß nicht... jedes mal wenn ich bei dir bin fühle ich mich geborgen und Geborgenheit ist bei mir schon ein Stück Kindheit." Pierre nickte versonnen. Wir gingen weiter, doch Pierre blieb stehn. Mit leiser Stimme fragte er: "Liebst du mich?" "Ja natürlich liebe ich dich, du Narr." Er schüttelte den Kopf. "Nein liebst du mich wirklich? Dreht sich dein Kopf in jeder Sekunde nur um mich. Würdest du mir alles verzeihen und für mich sterben? Mich bis ans Ende der Welt tragen, selbst wenn ich viel schwerer bin als du?" Ich überlegete kurz. War dies nicht eine Mädchen Frage gewesen? Möglich. Aber natürlich liebte ich ihn, daran gab es keinen Zweifel. "Pierre? Was ist passiert?" Ich wusst edas etwas nicht stimmte. So würde er nicht reden. Sonst würde er mir einfach den ganzen Weg sagen, wie sehr er mich liebe. "Es ist..." Pierre verstummte. Ich sah ihn fragend an. "Was ist Pierre?" Stille. "Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Setz dich hin und schließ die Augen und versrpech mir sie nicht zu öffnen bevor ich es dir sage, okay?" "Okay...." Ich hatte mich auf den Boden gesetzte und wartete nun darauf, dass ich meine Augen öffnen durfte. Ich merkte, das er sich hinter mich setzte. Er hielt mich fest. Nicht ein normales Umarmen, mehr ein fest Drücken, so als würde er sich von mir verabschieden wollen. Leise hörte ich seine Stimme ganz nah an meinem Ohr: "Ich werde dir jetzt etwas erzählen. Etwas das mir sehr schwer fällt. Bitte, lass mich zu Ende erzählen... ich kann es sonst nicht." Ich nickte langsam mit dem Kopf, dann sprach er weiter "Ich liebe dich, das weißt du, oder? Ich erinnere mich an jeden Moment mit dir als wäre es mein Lieblingsfilm, dessen Dialoge ich auswendig kenn. Ich werde dich auch immer lieben, und du mich. So eine Liebe wie unsere gibt es nur einmal. Es ist nicht einer dieser normalen Lieben. Nicht einer dieser, jene man aus dem Film kennt. Unsere Liebe ist etwas besonderes. Etwas, dass uns verbindet. Wir teilen eine Seele. Nein, wir sind eine Seele. Wir sind wie Bruder und Schwester, wie Feuer und Eis, wie Liebe und Hass, wie Himmel und Erde, wir können nicht ohne einander. Aber wir müssen es trotzdem versuchen. Keiner von ihnen, ob Himmel, Erde, Hass, Liebe, Brüder, Schwestern, Feuer, Eis, keiner von ihnen ist perfekt. Denn sie sind alleine. Wir aber sind zusammen perfekt. Doch ich kann nicht für ewig perfekt sein. Das wird langweilig. Und du kannst es auch nicht. Ich wette in diesem Moment siehst du mein Gesicht, wie es sich immer weiter von dir entfernt. Auch ich habe meine Augen geschlossen und dein Gesicht flieht vor mir. Ich spüre Tränen auf deinen Gesicht. Marie, ich spüre sie. Aber ich liebe dich. Das darfst du nicht vergessen. Es mag klingen wie in Titanic. Aber auch so ist unsere Liebe nicht. In diesem Leben, bist du das einzige was mich hier hällt. Das was mein stützender Phal ist. Aber es zieht mich mehr und mehr in die Richtung des Todes. Ich möchte nicht sterben. Aber ich werde es bald. Ich fühle es in meinem Herzen. Wenn du eine Mathearbeit verhauen hast und du schon weißt, das es nicht besser als eine fünf wird, dann fühlst du das doch auch, oder? Und so ist es bei mir. Mein Körper fängt an sich gegen mich zu stellen, meine Seele abzustoßen. Er hat festgestellt, dass wir perfekt geworden sind. Und einer von uns gehen muss. Weil die Welt nichts Perfektes akzeptiert. Und ich möchte dich nicht noch mehr verletzen. Du wirst es nicht verstehn. Ich verstehe es selber nicht. Aber möchtest du mich sterben sehn? Selbst wenn.. ich möchte nicht, dass du mich leiden siehst. Ich möchte, dass du mich so in Erinnerung behälst... du in meinem Arm, wir beide zusammen. Das möchte ich. Nur das. Ich werde höchstens noch 1-2 Monate leben... und in der Zeit, wirst du mich nicht mehr sehn. Verstehst du mich? Auch mir laufen Tränen übers Gesicht. Marie, weine doch nicht. Ich liebe dich doch. Und wir treffen uns doch wieder. An einem Ort, an dem wir perfekt sein dürfen. An einem Ort an dem wir uns lieben dürfen." Pierre hatte Recht, ich weinte... dies konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. Noch immer hatte ich meine Augen geschlossen. Schließlich wollte er es so. Auf einmal hatte ich gemerkt, wie seine Wärme sich von mir entfernte. Mein Magen wurde plau. Lange Zeit dauerte es, bis ich von weit hinten ihn rufen hörte, ich dürfte die Augen öffnen und ich müsse ihn nicht suchen. Er würde
mich schon wiedersehn. Sofort waren meine Augen aufgesprunge. Ich war aufgesprungen. Erst war mir Schwindelig gewesen, doch dann wollte ich ihn einfach nur finden. Ich drehte mich, aber er war nicht zu sehn. Ich brach zusammen. Konnte nicht glauben, dass er einfach so gegangen war. Ich musste ich übergeben. Die Leere in meinen Magen hielt ihn nicht davon ab... Nein, ich konnte hier nicht liegen bleiben. Ich musste ihn finden. Pierre konnte nicht so einfach abgehaun sein. Doch er war es. Und ich würde ihn nicht wieder sehn.

Natürlich hatte ich ihn noch gesucht. Ich war in den Wald gerannen, Kilometer über Kilomenter. War zwischendurch zusammen gebrochen, hatte mich übergeben, haluzieniert, geweint. Jeden Schritt den ich weiter lief, war ich mehr gestorben. Aber ich hatte ihn finden wollen. Doch er war nicht da. 5 Tage hatte ich in dem Wald nach ihm gesucht. 5 Tage. Aber er war nicht zu finden. Irgendwann war ich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Ein paar Wanderer hatten mich gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Reden konnte ich mit niemanden. Pierre. Pierre wo bist du? Pierre ist weg. Unterhaltungen mit mir selbst waren die einzigen, die ich zuließ. Aber auch sie machten mir Angst. Noch jetzt weine ich, bei diesen Zeilen. Auch wenn sie kalt wirken. Auch wenn sie mir Angst machen. Wahre Liebe findet man nur einmal. Wahre Liebe findet nicht jeder. Viele denken, dies ist die einzig Wahre Liebe. Und dann? Dann lassen sie sich scheiden und finden die nächste wahre Liebe. So läuft es doch. Aber was wir hatten, war wirklich wahr. Ich glaube auch immer noch seinen Worten. Auch wenn es villeicht Naiv ist. Aber es war wahre Liebe. Und die Welt ist an keiner Ecke perfekt. Nur bei uns war sie es. Für eine viel zu kurze Zeit.
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